Bis zum 39C3 öffne ich täglich ein Türchen zu den langweiligsten Datenlecks der letzten Jahre. Es geht um .git, .env, exponierte dev-Umgebungen und andere technisch langweilige Ursachen. Aber manchmal ist interessant, was sich hinter einem Türchen verbirgt. Alle Türchen sind hier zu finden.
Im Januar 2024 meldeten wir eine SQL Injection in den Entscheidungsdatenbanken von Bundesgerichtshof und Bundespatentgericht. Die Lücke wurde wahrscheinlich geschlossen, bestand aber im August 2025 wieder.

Ein Parameter des Login-Formulars (BGH, andere Gerichte analog) war anfällig für eine Time-based SQL Injection. Darüber konnte auf mehrere Datenbanken zugegriffen werden. Passwörter der Nutzer*innen wurden lediglich mit dem veralteten md5-Hashverfahren gehasht und konnten wiederhergestellt werden.
Damit konnte auf den internen Bereich der Entscheidungsdatenbanken zugegriffen werden, ohne die SQL Injection zu bemühen. So hätten Entscheidungen verändert, gelöscht oder auch neu erstellt werden können.
Außerdem erlaubt eine Funktion des Portals das Auflisten von Inhalten von server-seitigen Verzeichnissen, bspw. /etc/. Durch das Verändern von URL-Parametern konnte das Parsing von PDF-Dateien beeinflusst werden. Es wurde aber nicht versucht, eine Shell hochzuladen.